Jusos Stuttgart

Jusos: „Querdenken“-Kundgebung war verantwortungslos

Veröffentlicht am 20.05.2022 in Landespolitik

Stuttgart. Rund 10.000 Menschen haben am Karsamstag in der Landeshauptstadt gegen die geltenden Corona-Vorschriften demonstriert. Jusos Baden-Württemberg und Jusos Stuttgart üben deutliche Kritik an den Protesten der sogenannten „Querdenken“-Bewegung.

Mit Blick auf die tausendfachen Verstöße gegen die Hygieneregeln äußert Juso-Landeschefin Lara Herter Unverständnis darüber, dass die Demonstrationen nicht durch die Polizei aufgelöst wurden. „Unser komplettes Privatleben ist auf Grund immer noch hoher Infektionszahlen streng reguliert, selbst Treffen in kleinen Gruppen sind zum Schutz der Allgemeinheit vor dem Virus untersagt – dass gleichzeitig tausende Corona-Leugner:innen ohne Abstand und Masken durch die Stadt ziehen dürfen, ist komplett inakzeptabel!“

Anne-Marie Berg, Sprecherin der Jusos Stuttgart, ergänzt: „Das ist ein Schlag ins Gesicht aller Pflegekräfte und Mediziner:innen, die tagtäglich auf den Intensivstationen um das Leben schwer erkrankter Corona-Patient:innen kämpfen.“ Die Zahl der Corona-bedingten Todesfälle liege allein in Baden-Württemberg bei mittlerweile über 8.700, die „Querdenken“-Demonstrationen seien vor diesem Hintergrund schlicht verantwortungslos.

Bei der Hauptkundgebung der „Querdenker:innen“ kamen mitunter Personen aus der Reichsbürger:innen- und der identitären Szene zu Wort. Die Jusos im Land wie im Kreis zeigen sich schockiert über die unverhohlen rechtsextremistischen Tendenzen der Querdenken-Bewegung. „Wer mit Nazis marschiert, läuft immer in die falsche Richtung“, kommentiert Johannes Mitscherling, Sprecher der Stuttgarter Jusos.

Auch Angriffe auf Journalist:innen, wie beispielsweise ein ARD-Fernsehteam, verurteilen die Jusos aufs Schärfste. Eine erst vor wenigen Tagen veröffentlichte Studie des Europäischen Zentrums für Presse- und Medienfreiheit zeige, dass Proteste gegen Corona-Auflagen zu mehr Gewalt gegen Journalist:innen geführt habe. „Ob in Stuttgart oder jedem anderen Ort: Wir dürfen nicht zulassen, dass unabhängige Berichterstattung behindert und die Pressefreiheit bedroht wird“, fordert Herter.